Heinrich Horkheimer

Geboren:
15.03.1865, Untergimpern
Gestorben:
20.10.1942, Theresienstadt

Wohnorte

Untergimpern
Augsburg, Volkhardtstraße, Gebäude No. 6
Augsburg, Brunhildenstraße 1

Letzter freiwilliger Wohnort

Orte der Verfolgung

Theresienstadt

Biografie

Heinrich Horkheimer, ursprünglich Jindřich, vgl. Arolsen Archives, 11422001, 08.11.2021. https://collections.arolsen-archives.org/archive/1-1-42- 2_11422001/?p=1&doc_id=5049728 wurde am 15. März 1865 in Untergimpern vgl. 08.11.2021 https://stevemorse.org/germanjews/germanjews.php?=&offset=2051 bei Neckarbischofsheim im heutigen Baden-Württemberg geboren.

Heinrich Horkheimer (Arolsen Archives)

Seine Eltern waren Feist und Babette Horkheimer. Zusammen hatten sie sieben Kinder – vier Töchter und drei Söhne. Beide Eheleute starben in Stuttgart. Heinrichs älterer Bruder, Moritz Horkheimer, ursprünglich Moses Horkheimer, wurde ein wohlhabender Unternehmer, Kunstsammler und Philosoph. vgl. 01.11.2021 https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Horkheimer Während des Zweiten Weltkriegs wanderte er in die Schweiz aus. vgl. Stuttgarter Staatsarchiv, Bestand StAL EL 350 I_Bü 60171_009 Er und seine Frau Babette hatten zusammen den Sohn Max, der am 14. Februar 1895 geboren wurde. Max zog während der NS-Zeit nach Amerika und wohnte dort bis zum Kriegsende. vgl. Standesbuch der mosaischen Religionsverwandten der jüdischen Gemeinden Ober- und Untergimpern, II. Band, 1929. Max Horkheimer wurde ein führender Kopf der Frankfurter Schule. Über Heinrichs andere Geschwister ist wenig bekannt.
Heinrich zog im Jahr 1899 nach Augsburg, wo er als Unternehmer und Inhaber einer Zuckerwarengroßhandlung in der Mittleren Marktstraße B 14 (heute Maximilianstraße 42) tätig war. Gemeinsam mit seiner aus Nürnberg stammenden Ehefrau Flora hatte er zwei Töchter, Gertrud und Lotti. Gertrud wurde am 21. Februar 1902 und Lotti am 5. Oktober 1903 geboren. vgl. List of Augsburg’s Jewish Holocaust victims, 2001, 08.11.2021. http://www.infotrue.com/Augnames3.html. Die Familie wohnte in der Volkhardtstraße 6. Die Töchter wurden am 27. November 1941 nach Riga deportiert und im Wald von Rumbula getötet. vgl. Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, Horkheimer Gertrud, 08.11.2021. Flora starb am 13. Mai 1929 und wurde auf dem jüdischen Friedhof im Augsburger Stadtteil Hochfeld beerdigt. vgl. Rolf Hofmann, 2009/10, Necrology Jewish Cemetery Augsburg at Haunstetter Straße, No. 607, 08.11.2021. 9 Jahre nach ihrem Tod zog Heinrich in die Brunhildenstraße 1.

Todesfallanzeige von Heinrich Horkheimer (Theresienstadt)

Danach wurde er ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 20. Oktober 1942 aufgrund einer Pneumonie verstarb. vgl. Institut Terezinske iniciativy, 2016, HORKHEIMER HEINRICH: DEATH CERTIFICATE, GHETTO TEREZIN, 08.11.2021. https://www.holocaust.cz/en/database-of-digitised-documents/document/87021- horkheimer-heinrich-death-certificate-ghetto-terezin/.

Dies ist ein Auszug aus der Biografie, die von Ilya Ruzanov (Oberstufenjahrgang 2020/2022 am Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg) im Rahmen des W-Seminars „Brunhildenstr. 1“ im Fach Geschichte erarbeitet wurde. Die Aufbereitung der Informationen für das Gedenkbuch erfolgte durch Luong Moc Anh (P-Seminar "Brunhildenstr. 1", 2023/24).

Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen:

Stuttgarter Staatsarchiv, Bestand StAL EL 350 I_Bü 60171_009

Veröffentlichte Quellen:

Standesbuch der mosaischen Religionsverwandten der jüdischen Gemeinden Ober- und Untergimpern, II. Band, 1929.

Internet: